Regionale varietäten des französischen: kanada

Universität Mannheim

Regionale Varianten des Französischen: Kanada

Inhalt:

1. Einleitung 2
2. Politische Ereignisse in Quebec seit den 80er Jahren 2
3. Die aktuelle Sprachsituation in der Provinz Quebec 5
3.1. Statistik 5
3.2. Im Schulwesen 5
3.3. In der Arbeitswelt 6
3.4. In den Medien 7
4. Die Ämter derSprachenpolitik in Quebec 7
4.1. Conseil supérieur de la langue fran(aise 8
4.2. Commission de toponymie du Québec 8
4.3. Office québecois de la langue fran(aise 9
4.4. Secrétariat à la politique linguistique 10
5. Sprachrechtliche Entwicklungen in anderen frankophonen 10
Gebieten Kanadas
6. Fazit 11
7. Bibliographie 11

1. EinleitungQuebec, die größte Provinz Kanadas, liegt im Osten des Landes und ist die einzige Region des nordamerikanischen Festlandes mit einer französischsprachigen Mehrheit. Die ausschließliche Amtssprache Quebecs ist französisch und die Rolle der Frankophonie führt, im überwiegend anglophonen Kanada, zu permanenten Debatten hinsichtlich Quebecs Bemühungen um eine größere Souveränität. In dieserHausarbeit wird auf die aktuelle Stellung der französischen Sprache in Quebec eingegangen. Hierzu werden zuerst die politischen Ereignisse Quebecs seit der Révolution tranquille, das heißt seit den 80er Jahren, beleuchtet, bevor im Anschluss auf die aktuelle Sprachsituation in der Provinz eingegangen wird. Unterschieden werden dabei die Sprachregelungen in Schulwesen, Arbeitswelt und Medien.Anschließend werden die für die Durchsetzung der Sprachenregelung zuständigen offiziellen Ämter Quebecs vorgestellt, bevor die sprachrechtliche Entwicklung in den anderen frankophonen Gebieten Kanadas dargestellt wird.

2. Politische Ereignisse in Quebec seit den 80er Jahren

In den 80er Jahren ist die Parti Québecois, welche die Provinz zu einem politisch selbständigen Staat machen möchte, an derRegierung Quebecs. Wie während seiner Wahlkampagne 1976 bereits angekündigt, hält René Lévesque als Oberhaupt der Parti Québecois am 20. Mai 1980 das erste Referendum über eine souveraineté-association in Kanada ab:

Le Gouvernement du Québec a fait connaître sa proposition d’en arriver, avec le reste du Canada, à une nouvelle entente fondée sur le principe de l’égalité des peuples ; cette ententepermettrait au Québec d’acquérir le pouvoir exclusif de faire ses lois, de percevoir ces impôts et d’établir ses relations extérieures, ce qui est la souveraineté, et, en même temps, de maintenir avec le Canada une association économique comportant l’utilisation de la même monnaie ; aucun changement de statut politique résultant de ces négotiations ne sera réalisé sans l’accord de la populationlors d’un autre référendum ; en conséquence, accordez-vous au Gouvernement du Québec le mandat de négocier l’entente proposée entre le Québec et le Canada ? (Référendum 1980: l’avenir du Québec en question).

Die Wahlbeteiligung ist ausgesprochen hoch. 85,6% der Bürger Quebecs geben ihre Stimme ab, allerdings scheitert das Referendum, da nahezu 60% der Bevölkerung Quebecs gegen eine Abkapselungder Provinz vom Mutterland sind. Mögliche Gründe für ein Scheitern können die Angst vor dem Ungewissen, die Befürchtung, dass Quebec ökonomisch nicht unabhängig überleben kann und die Unklarheit des Referendumtextes sein. (vgl. Référendum 1980: l’avenir du Québec en question).
Bereits 1980 wird deutlich, dass René Lévesque noch nicht aufgibt und ein weiteres Referendum plant: „Si j’ai biencompris, vous êtes en train de me dire: à la prochaine fois“ (Référendum 1980: l’avenir du Québec en question). 1981 wird die Parti Québecois bei den Provinzwahlen in Quebec mit fast 50% wieder stärkste Partei. Ein Jahr später verkündet das Parlament von Westminster, dass es von diesem Jahr an auf den Rest an Souveränität, den es noch über Kanada ausübt, verzichtet. Mit diesem Schritt verliert…